TREPPEN IM INNENRAUM – WELCHES MATERIAL – BETON ODER HOLZ?

Generelle Anforderungen an eine Treppe

Wer in seinem Haus auf unterschiedlichen Etagen lebt, für den ist eine Treppe alternativlos. Es stellt sich demnach nicht die Frage, ob man eine braucht, sondern lediglich welche. Nähert man sich dem Thema Treppenbau, dann wird schnell klar, dass durch die Vielzahl der Treppenarten die Entscheidung nicht einfach ist.

Als erstes muss eine Treppe funktionale Aufgaben erfüllen, da sie zwei Ebenen miteinander verbinden muss. Ein wichtiger Aspekt ist bei allen Treppen der Bereich der Sicherheit und des Brandschutzes.

Gleichzeitig kommt einer Treppe auch die Rolle eines Designs prägenden Bauelementes zu. Bisweilen trifft man sogar auf Eigenheime und Wohnhäuser in die eine Treppe – bar jedweder Funktion – eingebaut ist, nur um ein bestimmtes Design zu erreichen oder eine Wirkung auf den Betrachter zu erzeugen.

Unterschiedliche Materialien

In öffentlichen Gebäuden oder großen Objekten wird die Frage nach dem Material oft sehr schnell beantwortet. Hier werden beim Treppenbau Beton als Baumaterial favorisiert.

In Eigenheimen gibt es eine Vielzahl von Materialien, die für den privaten Bereich in Frage kommen. Die beliebtesten Werkstoffe für Treppen sind:
• Holz
• Beton
• Metall
• Glas
• Oder eine Kombination aus den genannten Materialien

Nicht selten ist eine Treppe auch eine Frage der Platzverhältnisse. Damit die Treppenkonstruktion sozusagen transparent und nicht blockierend wirkt, kommen in zwei- bzw. mehrgeschossigen Wohnungen oder Häuser eher filigrane Treppenbaustile zum Einsatz.

Zu Gebäuden mit historischem Charakter oder Altbauten bzw. bestimmten Bestandsbauten passen hingegen Betontreppen besser ins Bild. Sind sie bei der Gestaltung Ihrer Treppe flexibel, dann einen sich gleichsam alle Materialien, um eine langlebige Treppe nach Ihrem persönlichen Geschmack zu entwerfen.

Eine Treppe wird oft über Jahrzehnte in Ihrem Haus eingebaut bleiben. Damit Sie keine Entscheidung treffen, die Sie nach wenigen Jahren bereuen, ist es wichtig sich über die Vorzüge und Nachteile der Materialien zu informieren. Dieser Beitrag zum Thema Pro & Contra Beton und Holztreppen, soll Ihnen dabei helfen Ihre Entscheidung mit mehr Sicherheit zu fällen.

Vorteile einer Holztreppe

Holztreppen bringen Wärme und Natürlichkeit in unser Eigenheim. Sie überzeugen mit ihrem natürlichen Material und gelten als besonders wohnlich und sorgen für angenehme Fußwärme. Das Holz hat zudem den Vorteil, dass es als gewachsener Werkstoff sehr flexibel und gut zu verarbeiten ist. Vor allem dann, wenn unterschiedliche Formen gefragt sind, um eine Holztreppe passend zum Hausdesign und dem Ambiente zu konstruieren.

Weitere Pluspunkte sammelt Holz, wenn es um die Kombination aus Funktionalität, Nutzbarkeit und Luftigkeit geht. Hinsichtlich der zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten lassen sich mit unterschiedlichsten Holzarten individuelle Holztreppen anfertige, die sich Harmonisch in Wohnumfeld integrieren lassen.

Preise und Kosten

Wie bei allen Bauteilen, ist häufig der Preis das entscheidende Kriterium. Jedoch ist es fast unmöglich zu sagen, ob nun eine Holztreppe oder eine Treppe aus Beton preiswerter ist. Jedes Haus besitzt individuelle Merkmale, die nicht nur nach unterschiedlichen Materialien, sondern auch nach Zweckmäßigkeit, Formgebung und Design verlangen.

Die Stichworte Edelstahlgeländer, Mosaik-Belag für die Betontreppe. Schnitzereien in der Holztreppe oder eine Reling mit Sicherheitsglas lassen erahnen, dass es einige Faktoren gibt, die den Preis für eine Treppe erheblich beeinflussen können.

Werden dann noch persönliche Wünsche berücksichtigt und qualitativ hochwertige Werkstoffe eingesetzt, dann können letztlich nur eine fachlich versierte Beratung und – persönlich auf Sie zugeschnittene – Angebote für eine Treppe Klarheit bringen.

Tipp:

Die Euregio Bau in Erkelenz verfügt, durch die Realisierung zahlreicher Projekte im Bereich Massivhausbau & Altbausanierung, über ein umfangreiches “Know-how“ und einen großen Erfahrungsschatz, um Sie zum Thema Treppenbau in einem unverbindlichen Gespräch vollumfänglich zu beraten. Ein versiertes, freundlichen Team ist in der Lage Ihre Ansprüche hinsichtlich Qualität, Werkstoff und Design mit Ihren finanziellen Rahmenbedingungen unter einen Hut zu bringen, damit Sie für viele Jahre an Ihrer Treppe Freude haben.

Holz oder Beton – Basistreppen ähneln sich im Preis

Generell kann man davon ausgehen, dass eine Grundtreppe, also der Treppenverlauf bei beiden Materialvarianten preislich gleichauf liegen. Die Preise werden jedoch evtl. durch einen Handlauf, verputzten Wänden im Treppenaufgang oder dem jeweiligen Belag der Betontreppe (Holzauflagen, Sichtbeton, Fliesenverlegung, Schleifen der Betonoberfläche) noch einmal verändert.

Die Ausstattung bestimmt den Preis

Eine nackte Betontreppe ist in den seltensten Fällen ein Augenschmaus. Das bedeutet, dass ihre Oberfläche bearbeitet (Sichtbeton) oder verkleidet werden muss. Und an dieser Stelle werden die Weichen für eine teure oder preiswerte Treppe gestellt. Während man bei einer überwiegend geradlinig verlaufenden Treppe inklusive Podest mit Holz bzw. Parkett verkleidet, mit Kosten zwischen 6.000 – 11.000 € rechnen muss, kommt man mit einfachen Fliesen in ruhigere Fahrwasser.

Dazu schlagen die Verkleidungskosten gerade mal mit 1.000 € zu buche. Doch vorsichtig – auch hier steckt der Teufel im Detail. Wer seine Betontreppe mit Granit, Marmor oder anderen Natursteinen bewehren will, der läuft Gefahr, dass das ursprünglich eingeplante Budget für die Treppe nicht ganz ausreicht.

Handlauf berücksichtigen

Alleine schon aus Sicherheitsgründen und den geltenden Bauvorschriften ist ein Geländer bzw. ein Handlauf Pflicht. Nun kann man aus der Not eine Tugend machen und den Handlauf als gestalterisches Element in das Treppendesign einfließen lassen.

Doch auch in diesem Fall sind die Preise ebenso unterschiedlich, wie die Vielfalt, der in Frage kommenden Materialien.

Glas, Stein, Holz, Kunststoff, Edelstahl und andere Metallarten bzw. eine Kombination aus mindestens zwei dieser unterschiedlichen Werkstoffe treiben den Preis in die Höhe.

Pluspunkte für die Betontreppe

Betontreppen werden nach ihrer Bauform und Konstruktion unterschieden:

• Elementtreppen
• Blockstufentreppen
• Balkentreppen
• Tragbolzen bzw. Lastbolzen-Treppen

Zusätzlich können Betontreppen aber auch als komplettes Fertigteil oder einer Summe aus Fertigteilen geliefert bzw. vor Ort in die Schalung gegossen werden.

Die Erstellung einer Betontreppe vor Ort mit sog. Baustellenbeton gehört heute kaum noch zur gängigen Praxis. Wie der Terminus “Baustellenbeton“ schon suggeriert, handelt es sich bei dieser Art des Betons um manuell, auf der Baustelle, mit den vorhandenen Zuschlagstoffen angemischten Beton.
Um die nötige Stabilität und Langlebigkeit einer Betontreppe zu erreichen, sind jedoch Betonarten erforderlich, die in der Lage sind, den Anforderungen bzgl. der Festigkeit und der damit verbundenen Traglast zu entsprechen.
Aus dem Grund werden heute in der Regel Fertigteile oder bereits komplett gegossene Treppen verwendet.

Komplette Fertig-Treppen aus Beton

In einem Werk werden Treppen schon komplett maßgeschneidert vorgefertigt. Eine solche Treppe ist nach der Anlieferung schnell eingebaut und dient direkt danach als sichere, begehbare Konstruktion.

Ein Vorteil dabei ist die Robustheit der Oberfläche, die es ermöglicht die Treppe völlig ungeschützt während der gesamten Bauphase zu nutzen. Bei einer Holztreppe werden entweder zunächst Notstufen aus unbehandeltem Holz angeschraubt oder es muss ein aufwändiger und kostenintensiver Schutzbelag aufgebracht werden, damit die Holztreppe die Bauphase heil übersteht.

Bei der Sanierung von Alt- und Bestandsbauten muss man jedoch auf – vor Ort – gegossene Betontreppen ausweichen. Zwar ist ein solches Unterfangen zeitintensiver, aber dafür ist sie kostengünstig und können ebenfalls – nach kompletter Aushärtung – als unempfindlicher Arbeitsweg für alle folgenden Arbeiten dienen.

Langfristige Stabilität mit Beton

Eine Betontreppe besitzt eine hohe Resistenz gegen Abnutzung. Die enorme Widerstandsfestigkeit verhindert schon während der Bauphase die Entstehung von Schäden. Somit muss eine Betontreppe, bei regelmäßiger Wartung und Pflege, auch nach jahrzehntelangem Einbau selten, bis gar nicht repariert werden.

Verkleidung der Betontreppe – ja oder nein?

Eine Individualisierung einer Betontreppe durch nachträgliches Verkleiden, kann reizvoll sein. Optional kann der Bauherr zwischen Keramikfliesen, Parkett, Massivholz, Granit, diversen Natursteinplatten oder sogar einer Lackierung wählen. In allen Fällen werden zusätzlich Arbeiten nötig und Kosten erzeugt.

Je nachdem, welchen Einrichtungsstil bzw. welches Hausdesign Sie präferieren, kann eine optionale Verkleidung der Betontreppe entscheidend den Preis beeinflussen. Es kann also durchaus sein, dass Sie eine nackte Betontreppe aufgrund ihres Preises einen Vorteil darstellt und eine noch zu verkleidende Treppe sich als Nachteil erweist.

Zu bedenken ist allerdings noch, dass auch eine rohe Betontreppe nachbehandelt werden muss. Der Beton erhält seine zeitlose und markante Optik erst durch eine Nachbehandlung bzw. dem Schleifen der Oberfläche. Mit der schlussendlich noch nötigen Versiegelung der geschliffenen Sichtbetontreppe, wird auch eine Betontreppe ohne Verkleidung noch ein paar Euro mehr kosten.

Nachteile einer Betontreppe

In Abhängigkeit vom Baustil, dem Design in den Innenräumen und der Größe der Wohnräume kann eine Betontreppe mit ihrer Formensprache die Architektur des Gebäudes aufwerten oder auch zunichtemachen.

Eine Betontreppe ist eher bullig – das bedeutet, dass sie den Blick blockiert. Während dieser Umstand in großen Räumen nicht ins Gewicht fällt, können kleine Wohnräume noch enger wirken, als sie es ohnehin schon sind.

Eine Holztreppe in offener Bauweise besitzt indes eine gewisse Transparenz, die den Blick auf die dahinter liegende Einrichtung nicht versperrt. Mit Beton kann ist eine leichte, durchsichtige Architektur nicht möglich, da sie abschottend, wie ein Art Raumteiler wirken.
Es sollte demnach auch die zukünftige Einrichtung und die Wohnsituation in die Anforderungen an eine Treppe mit einfließen.

Das Eigengewicht der Treppe ist ein Hindernis

Das Eigengewicht der Treppe ist ein Hindernis
Insbesondere in Alt- und Bestandsbauten können jeweilige Gegebenheiten vor Ort problematisch werden. Betontreppen benötigen nicht nur einen sicheren Stand und eine perfekte Anschlussmöglichkeit an die obere Etage, sie sind auch darauf angewiesen, dass die Kräfte, die beispielsweise auf den Dachstuhl einwirken über die seitlichen Fassaden abgefangen und seitlich flankiert werden.

Daher ist keine tragende Wand im Innern des Objektgrundrisses erforderlich.

Beton besitzt allerdings eine enorme Dichte, wodurch der Treppenkörper ein hohes Eigengewicht mit sich bringt. Um speziell in Alt- und Bestandsbauten statische Hindernisse zu verhindern, darf eine Betontreppe die Traglast von Geschossdecken keinesfalls überschreiten.

Sicherheit und Brandschutz

In diesem Punkt ist die Betontreppe “Das Siegertreppchen“. Sie ist brandsicher und vermag bei einem Feuer für mindestens 90 Minuten ihre Stabilität uneingeschränkt zu bewahren. Selbst Löschwasser kann einer Betontreppe nichts anhaben.

In puncto Sicherheit besitzt die Betontreppe, sofern sie nicht mit Holz vertäfelt, wird den Vorteil der Rutschfestigkeit. Lackierte Holzoberflächen haben hier ganz klar das Nachsehen und müssen oft – insbesondere bei Kindern und Gehbehinderten – zusätzlich mit rutschhemmenden Belägen versehen werden.

Schalldämmung – Holztreppe & Betontreppe

Die Ruhe ist ein seltenes Gut geworden – es wird daher in den allermeisten Fällen einiges an Aufwand betrieben, um sich Lärm und Geräuschemission von außen abzukapseln.

Doch was ist, wenn eine potenzielle Quelle für störende Unruhe die Treppe im Inneren darstellt.

Aus dem Grund wird beim Treppenbau immer wieder nach eventuellen Unterschieden bei Holz- oder Betontreppen in Bezug auf Lärmbelästigung gefragt.Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass keine relevanten oder spürbaren Differenzen geben muss.

Die Wirksamkeit der Schalldämmung ist in erheblichem Maße von der Ausführung des Treppeneinbaus abhängig – unabhängig davon, ob es nun eine gegossene Betontreppe, eine Fertigtreppe oder eine Holztreppe ist.

Ein separiertes Treppenhaus oder eine nachträglich aufgebrachte Trittschalldämmung auf den Holzstufen kann den Geräuschpegel erheblich senken.

Komfortunterschiede durch die Materialwahl

Einen wahrnehmbaren Unterschied gibt es bei der Nutzung. Eine Betontreppe, die mit Keramikfliesen, Granit oder Natursteinen verkleidet ist, speichert Wärme nur unzureichend. Nicht, dass dies von einer Sichtbetontreppe erwartet würde, dennoch kommt es bezüglich der Fußwärme zu Komforteinbußen, wenn die Bodenflächen mittels Fußbodenheizung auf Raumtemperatur erwärmt werden. Hier kann die kalte Oberfläche irritierend wirken.

Alternative: Kombination aus Holz und Stahl

Soll es nun Holz oder Beton sein? Zur Beantwortung dieser Frage haben wir inzwischen einiges geschrieben. Wenn es alleine nur um den Preis geht, ist die Kombination aus Holz und Stahl unschlagbar.

Für eine reine Stahltreppe kommen Sie sogar noch preisgünstiger davon als eine bei der noch der Werkstoff Holz mit von der Partie ist.

Preise für eine Innentreppe

Generell sollten Sie für eine Treppe um die 800 – 1.000 Euro einkalkulieren. Eine solche Treppe ist sehr funktional und man gelangt mit ihr vom unten nach oben und umgekehrt. Sobald die Ansprüche wachsen und der Aufwand üppiger wird, um eine edle Treppe bzw. eine Art Design-Ikone für Ihr Wohnambiente zu erhalten, wird schnell das zehnfache der Summe fällig.

Ideales Material für die Holztreppe

Holz ist nicht gleich Holz. Für stark frequentierte Holztreppen ist sog. Hartholz Pflicht. Das bedeutet, dass Holzarten wie Eiche, Buche, Ipé, Sipo, Esche, Ahorn perfekt geeignet sind, um auch nach etlichen Jahren, ohne sichtbaren Abrieb, eine gute Figur machen.

Weichhölzer bzw. Nadelhölzer wie Kiefer, Pitchpine, Tanne, Lärche oder Fichte sind zwar preiswerter, aber können hinsichtlich der Abrieb- und Verschleißfestigkeit nicht mithalten.

Fazit:

Ein Hausbau ohne Treppe ist unmöglich. Selbst in einem Bungalow gibt es häufig noch einen Keller mit dazugehöriger Kellertreppe. In mehrstöckigen Gebäuden können die unterschiedlichen Wohnebenen ohne eine Treppe nicht erreicht werden. Die eingangs gestellte Frage, was nun besser sei – eine transparente Holztreppe oder eine solide Betontreppe bleibt derweil weiterhin unbeantwortet. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Die individuellen Gegebenheiten in Ihrem Haus, die Wohnraumgrößen, Ihr Anspruch an das Design und Ihr Wohngefühl sowie natürlich auch der Preis verlangen nach exakten Recherchen auf dem Markt für Treppen. Erst wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen, kann die zukunftsträchtige Frage der Treppe für Sie – interessierten Leser – zufriedenstellend beantwortet werden.

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