SO WERDEN SIE STEINREICH – WELCHE STEINARTEN SIND BEIM HAUSBAU ÜBLICH?

Der Hausbau stellt für die meisten ein Meilenstein im Leben dar. Hat man sich erst einmal zwischen den Varianten Fertighaus, Massivhaus oder Holzhaus entschieden, tritt die Qual der Wahl in ein neues Stadium.

Wie soll mein Haus aussehen, welche Steinart ist die beste oder mit welchem Steindesign bleibt mein Haus über viele Jahre attraktiv. Ebenso taucht immer die Frage der Nachhaltigkeit und der Energieeffizienz auf.

Speziell für das traditionelle Massivhaus stehen dem Bauherrn und seiner Familie etliche Baustoffe, Steinarten und Materialien zur Verfügung. Vielleicht können wir Ihnen bei der Auswahl der Steinarten behilflich sein. Denn jede Steinart besitzt spezifische Vor- und Nachteile, die vor der endgültigen Entscheidung sorgsam gegeneinander abgewogen werden sollten.

Der Mauerziegel

Der klassische Mauerziegel kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Die ersten Ziegel lassen sich auf 6300 v. Chr. datieren. Diese Exemplare waren von Hand geformt und unterschiedlich in den Abmessungen. Die ersten Lochziegel wurden schon von den alten Römern eingesetzt, da diese über besondere, wärme-dämmende Eigenschaften verfügten.

Aktuelle Ziegel, die beim Massivhausbau Verwendung finden sind technisch ausgereifter und haben mit dem klassische Feldbrandstein oder Backstein – außer dem Rohstoff für die Herstellung – nicht mehr viel gemein.

Mit modernen Ziegelprodukten aus gebranntem Ton lassen sich ausgezeichnete Werte bei der Wärmedämmung erreichen. Gleichzeitig bietet der Ziegel als Baustoff noch weitere Vorteile:

• Der Mauerziegel ist ein Naturprodukt

• Der Mauerziegel ist nachhaltig und wird nach Maßstäben ökologischem und ökonomischem Handeln hergestellt

• Er besitzt hervorragende bau-physikalische Eigenschaften

• Mit ihm lässt sich ein akzeptabler Schallschutz realisieren

• Gute Temperaturbalance das ganze Jahr über

• Der Mauerziegel verfügt über feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften

• Der Mauerziegel liefert einen hohen Brandschutzfaktor

Einige Kritiker bemängeln hier und da den relativ hohen Energiebedarf, der bei der Herstellung von Mauerziegeln nötig ist. Es ist nun mal so, dass der Stein gebrannt werden muss, damit er seine Festigkeit erlangt, die dem Haus die geforderte Stabilität verleiht.

Doch die Ökobilanz bleibt dennoch in Balance, da zum Beispiel bei einem Abriss des Hauses – im Gegensatz zu vielen anderen Baustoffen – keine problematischen Abfälle und Schadstoffe zu erwarten sind, die eine Entsorgung des Abrissmaterials behindern und dadurch die Umwelt belasten.

Der Kalksandstein

In vergangenen Zeiten waren die Zuschlagstoffe für Kalksandstein als Baumaterial natürlichen Ursprungs. In der heutigen Zeit werden Kalksandsteine industriell gefertigt und bestehen aus Sand, Branntkalk und Wasser.

Der Fertigungsprozess garantiert eine hohe Materialdichte, die im Bereich des Schallschutzes und der Regulierung des Raumklimas enorme Vorteile bietet.

Die hohe Festigkeit von Kalksandsteinen lassen sich sogar mit dünnen Wänden stabile Strukturen erzielen. Ein Wermutstropfen ist jedoch die eingeschränkten Wärmedämmeigenschaften, die zusätzliche Wandschichten zum Erreichen einer guten Wärmeisolierung erforderlich machen.

Porenbetonsteine

Porenbeton wurde bereits im Jahre 1923 von dem schwedischen Architekt Axel Eriksson erfunden. Früher bezeichnete man Porenbeton auch als Gasbeton. Er ist unter anderem unter den Markennamen Europor, Ytong, H+H, Celcon und Hebel bzw. Porit oder Hansa-Domapor bekannt. Es handelt sich bei Porenbetonsteinen um einen mineralischen porösen Baustoff, der auf der Basis von Kalk –, Kalkzement – oder Zementmörtel hergestellt wird. Er erlangt seine Festigkeit durch die Dampfhärtung.

Mit Porenbetonsteinen lassen sich unter anderem, gemäß aktueller Dämmvorschriften, dünne Wandstärken realisieren.

Punktabzug bescheren dem leicht zu verarbeitenden Baustoff die unzureichenden Schallschutzeigenschaften. Hinzu kommt, dass Porenbetonsteine eine hohe Saugkraft (Kapillarkraft) besitzen und deshalb vor Wasser bzw. Regen geschützt werden müssen.

Mit Beton gefüllte Schalsteine

Schalsteine kommen häufig beim Bau von Kellerwänden zum Einsatz. Mit ihnen wird eine kostenintensive Schalung überflüssig und schonen somit den Geldbeutel.

Um die für den Keller nötige Stabilität zu erreichen, ist es aus statischen Gründen erforderlich, die Schalsteine exakt aufeinander zu setzen und schließlich die Hohlräume mit Beton auszufüllen.

Hüttensteine

Bei Hüttensteinen handelt es sich um ungebrannte, künstliche Steine aus Recyclingbaustoffen. Bei der Herstellung finden granulierter Hüttensand und bei der Stahlerzeugung abfallende Hochofenschlacke, Kalk, Schlackenmehl oder Zement und Wasser Verwendung.

Alle Zuschlagstoffe werden miteinander vermischt und anschließend unter hohem Druck in Formen gepresst. Die dabei entstehenden Steinrohlinge härten entweder an der Luft aus oder erlangen ihre Festigkeit unter dem Einfluss kohlensäurehaltiger Abgase oder unter Dampf.

Zur Verbesserung des Kornaufbaus können dem Baustoff auch mehlig feine Stoffe, wie beispielsweise feiner Grubensand oder Steinkohlenflugasche zugefügt werden.

Wärmedämmsteine für Leichtbauweise

Wärmedämmende Leichtbausteine werden in der Regel aus einem Materialmix hergestellt. Zusätzlich finden neben Zement noch folgende Materialien den Weg in die Materialmischung:

• Mineralwolle
• Bimsgestein
• Blähton
• Polystyrol
• Steinkohleschlacke
• Blähglas

Mit Leichtbausteinen wird es möglich, trotz des geringen Eigengewichts, einschalige Wandaufbauten mit beeindruckender Stabilität zu realisieren. Jedoch müssen Leichtbausteine aufgrund ihrer besonderen Zuschlagstoffe zusätzlich gedämmt und vor Witterungseinflüssen geschützt werden.

In Sachen Schallschutz hinkt der Leichtbaustein, aufgrund seiner geringen Werte, seinen anderen Brüdern aus der Steinfamilie etwas hinterher.

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